Landwirte haben Angst um ihre Weidetiere - Aktionstag zum Wolf
Zu einem landesweiten Aktionstag für ein aktives Wolfsmanagement hatte das Landvolk Niedersachsen am Sonntag aufgerufen. Auch der Kreislandvolkverband Oldenburg war dem Aufruf gefolgt und hatte am Hasbruch in Hude einen interessanten Infostand aufgebaut. „Wir haben in Niedersachsen eine höhere Wolfsdichte als in Schweden. Der Wolf breitet sich seit Jahren unkontrolliert aus und reißt viele Nutztiere.“, erklärt Jana Eilers, 2. Vorsitzende des Kreislandvolkverbandes Oldenburg die Situation.
Unweit ihres Hofes in Schönemoor habe es bereits wiederholt Risse gegeben und sie ist besorgt um ihre Tiere. „Bei uns kommen die Jungrinder auf die Weide. Das ist betriebswirtschaftlich durchaus sinnvoll und gesellschaftlich ausdrücklich gerne gewollt. Wenn aber der Wolf sich hier vermehrt ansiedelt, ist das vorbei!“, beschreibt Eilers. In Niedersachsen werden derzeit laut offizieller Statistik 350 Wölfe gezählt. Die Wachstumskurve hat einen expontentiellen Verlauf. „Das kann so nicht weitergehen! Wir brauchen ein kluges Management mit Entnahmemöglichkeiten.“, fordert Eilers. „Wölfe fressen kein Gras, sondern gefährden durch ihren Jagdinstinkt unsere auf dem Weiden grasenden Tiere .“ Das Landvolk betonte, dass sie keine Ausrottung forderten, aber eine regelmäßige Kontrolle des Bestandes und Entnahmemöglichkeiten, insbesondere bei Nutztierrissen.
Auch Schaf-, Pferde- und Hundehalter gesellten sich zu den Landwirten und machten ihre Positionen deutlich. Schafhalter Timm-Dierk Reise hatte drei Schafe zur Anschauung am Sonntag mitgebracht. „Schäfer sind besonders vom Wolf betroffen. Schafe sind eben leichte Beute für einen Wolf. Hier kam es bisher zu den meisten Rissen.“, berichtet Reise.
„Wir fordern ein aktives Wolfmanagement.“, war die oberste These der Veranstaltung. Die Landwirte und Weidetierhalter fordern eine konsequente Bestandsregulierung, die Schaffung eines Rechtsrahmens auf Ausgleichszahlungen und eine Verbesserung der Förderbedingungen für Schutzmaßnahmen.
Weitere Infos zu den Forderungen unter www.aktives-wolfsmanagement.de
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